Während die reine Flötenmusik, z. B. die Quartette für vier Flöten op. 46 in fis‑Moll und op. 70 in F‑Dur sowie verschiedene Duette und Trios Kennern seit jeher ein Begriff und deshalb auch in neueren Ausgaben erhältlich sind, geriet seine Kammermusik durch Zeit und Umstände in Vergessenheit. Dass man schon damals ihre Qualität sehr wohl bemerkte, beweisen u. a. die Besprechungen in der Revue & Gazette musicale, einem für das Musikleben maßgeblichen Pariser Wochenblatt, in denen insbesondere die melodische Erfindungskraft dieses Komponisten hervorgehoben wurde.
Anregung und Vorbild für sein Trio op. 97 könnte Webers Trio op. 63 gewesen sein, das sich damals in Paris großer Beliebtheit erfreute; auch der mit Walckiers befreundete Flötist Dorus hatte es im Repertoire. Was aber Walckiers in dieser Form und in dieser Besetzung zu sagen hat, ist von so bemerkenswerter schöpferischer Kraft, Schönheit und Frische, zeigt so viel Einfallsreichtum, dass man sich darüber nur freuen kann. Da es für die klanglich reizvolle Besetzung Klavier, Flöte und Violoncello nicht all zuviel an klassisch-romantischer Literatur gibt, stellt dieses Trio eine wertvolle Erweiterung des Repertoires dar.