In der Staatsbibliothek Berlin bin ich auf den Erstdruck von 6 Trios opus 1 für 2 Flöten und Violoncello oder Fagott von J.C. Baumberg gestoßen, deren Schönheit mich doch sehr überrascht hat. Umso erstaunlicher war für mich bei der weiteren Beschäftigung mit diesem Komponisten, dass so gut wie keine Informationen in alten Lexika über ihn zu finden sind. Ein spärlicher Eintrag in einem dieser alten Lexika war sich noch nicht einmal über den Vornamen des Komponisten im Klaren, im Werkeverzeichnis sind ausschließlich diese 6 Trios op. 1 aufgeführt.
Auf dem Titelblatt des Erstdrucks ist allerdings vermerkt, dass es sich beim
Komponisten dieser Trios um einen
Professeur d´ecole normale a St. Poelten
handle, um einen Lehrer also, der in der österreichischen Stadt St. Pölten tätig gewesen sein soll.
Seine Lebensdaten dürften im Spätbarock/Galanter Stil anzusiedeln sein, also irgendwo zwischen 1720 und 1780. Allen 6 Trios ist gemein, dass sie keine Bezifferung im Bass aufweisen, die angegebene Besetzung also mit 2 Flöten und Violoncello oder Fagott, somit also der Tendenz im Galanten Stil entspricht, gänzlich auf den Generalbass zu verzichten.
Fehler in den Stimmen des Erstdrucks, überwiegend fehlende Vorzeichen, unterschiedliche rhythmische Notationen, etwa in parallelen Terzbewegungen bei den beiden Flöten, wurden entsprechend korrigiert oder angepasst. Um die Ausführung zu erleichtern, wurden Vorschlagsnoten an einigen Stellen in den beiden Flötenstimmen in Anlehnung an Möglichkeiten, die Quantz[1] anbietet, ausnotiert.