Der Komponist Carl Frühling (1868‐1937) dürfte nicht nur den Flötisten bislang so gut  wie unbekannt sein. Er wurde in Lemberg (heute Ukraine) 1868 geboren, auch wenn  er aufgrund seiner jüdischen Abstammung Wien als Geburtsort angab, und verbrachte  den größten Teil seines Lebens in Wien, wo er als Pianist, Kammermusikpartner,  Privatmusiklehrer und Komponist wirkte. Dort starb er auch 1937, völlig verarmt.         Zu seinen musikalischen Partnern gehörten so bekannte Künstler wie Pablo Sarasate.   Viele seiner Werke sind bis heute nicht gedruckt und anscheinend im 2. Weltkrieg  verloren gegangen. Die Auskunft  des Nachschlagewerkes MGG, dessen Angaben  über Frühling aus den 1950ger Jahren stammen, legen allerdings den Schluss nahe,  dass von seinen über 100 Werken  die meisten noch irgendwo vorhanden sein müssen.  Er komponierte in der romantischen Tradition, zu Beginn vor allem Lieder für den  Salon, später bescheinigte man ihm in seinen kammermusikalischen Werken ein  beachtliches  kompositorisches  Können,  dessen  Schaffen  sich  allerdings  in  einem  romantischen  Eklektizismus  verwirklichte  und  somit  keine  Neuerungen  hervorbrachte.  Für die Flöte ist diese hier vorliegende wunderschöne Fantasie op. 55 für Flöte und  Klavier überliefert, die ursprünglich allerdings für Flöte und Orchester geschrieben  wurde. Die Orchesterfassung gilt derzeit als verschollen. Des Weiteren gibt es ein Duo  für 2 Flöten op.57 sowie ein Rondo für Flöte und Klavier op. 66, sowie 3 Stücke für  Flöte und Klavier ohne Opus.   

Frühling, Carl Fantasie für Flöte und Klavier

Fantasie für Flöte und Klavier