Die deutsche Komponistin Clara Mathilde Faisst wurde am 22.Juni 1872 in Karlsruhe geboren. Bereits während der Schulzeit machte sich ihr großes musikalisches Talent bemerkbar, das dann schließlich zum Besuch des Großherzöglichen Konservatoriums in Karlsruhe führte. 1894 ging sie nach Berlin, wo sie neben Klavier auch Komposition und Kontrapunkt studierte u.a. bei Max Bruch, deren Meisterschülerin sie wurde. Um die Jahrhundertwende kehrte sie nach Karlsruhe zurück, wo sie als Pianistin, Klavierlehrerin und Komponistin tätig war. Zahlreiche bekannten Persönlichkeiten, darunter der Maler Hans Thoma und Albert Schweitzer gehörten zu ihrem Bekanntenkreis. Clara Faisst starb 1948 in Karlsruhe. Ihr Werk war lange völlig vergessen (ihr musikalischer Nachlass wurde Anfang der 1990er Jahre in Karlsruhe Durchlach zufällig auf dem Sperrmüll entdeckt und befindet sich inzwischen in der Landesbibliothek Karlsruhe) und erfährt erst in den letzten Jahren wieder eine gewisse Aufmerksamkeit. Unter ihrem kompositorischen Schaffen befinden sich nur wenige Instrumentalwerke. Der Großteil ihres Werkes ist dem Lied, zumeist mit Klavierbegleitung, gewidmet.